Frühling ist eine herrliche Jahreszeit, um Stockholm zu besuchen. Ab etwa Mitte April stehen die japanischen Kirschbäume (Prunus accolade) im Kungsträdgården in voller Blüte und ziehen Touristen wie Stockholmer gleichermaßen an.
Der Kungsträdgården (Königsgarten) ist eine der ältesten Parkanlagen Stockholms und liegt am nördlichen Ufer des Norrströms. In dem Park finden regelmäßig Konzerte, Kunstausstellungen und Festivals statt. Speziell im Frühjahr und Sommer stehen die Chancen gut, im Kungsträdgården auf ein Event zu stoßen.
Schwedische Gemütlichkeit
Doch auch wenn es still auf der Bühne ist, lohnt ein Besuch. Der Park ist von Restaurants, Cafés und Galerien gesäumt, die zum Verweilen einladen. Ein toller Platz, um bei einer Zimtschnecke und einer Tasse Kaffee (dem klassischen Setup für ein schwedisches Fika) den Blick über die gepflegte Parklandschaft, die St. Jakobs Kirche und die umliegenden Gebäude schweifen zu lassen. Schwedens wohlhabendste Banken haben sich hier in schweren Granithäusern niedergelassen und am nördlichen Ende des Parks befindet sich NK (Nordiska Kompaniet), ein modernes Kaufhaus der gehobenen Klasse.
Kungsträdgården – ein Park erzählt Geschichten
Ulmenkrieg: Aktivisten retten Bäume
Um das knappe Dutzend Ulmen nahe der Brücke Strömbron am südlichen Ende des Parks stellten sich im Mai 1971 Umweltaktivisten auf, um die Bäume vor der Axt zu schützen. Im Rahmen des Ausbaus der Stockholmer U-Bahn sollten diese nämlich weichen, doch der Protest war erfolgreich. Der Eingang zur U-Bahn wurde an anderer Stelle errichtet. Der Protest ging als „Ulmenkrieg“ in die Stadtgeschichte ein und löste die Wandlung zu einer bürgernäheren Kommunalpolitik in Stockholm aus.
Opernsänger als Namenspaten
Die beiden Hauptachsen im Kungsträdgården wurden nach berühmten Opernsängern benannt: Sopran Birgit Nilsson und Tenor Jussi Björling. Das liegt nahe, denn die Kungliga Operan (Königliche Oper) liegt unweit des Parks. Herrn Björling war übrigens nicht nur für seine überwältigende Stimme berühmt. Er war auch berühmt-berüchtigt und soll zwischen zwei Akten gern mal zur Bar um die Ecke geschlichen und ein paar Drinks zu sich zu genommen haben. Namenspate für die Allee ist er dennoch geworden.