Zum Inhalt springen
Schweden-Kompass.de » Typisch schwedisch » Bamse – der stärkste Bär der Welt

Bamse – der stärkste Bär der Welt

Bamse mit seiner Familie

An Bamse kommt in Schweden kein Kind und im Übrigen auch kein Erwachsener vorbei. Der stärkste Bär der Welt winkt einem von Zahnpastatuben zu, lächelt von T-Shirts und Caps entgegen, zwinkert verschwörerisch von Tellern, Tassen, Luftballons und so ziemlich allem, was ihr euch vorstellen könnt. Es gibt sogar Bamse-Eis!

Nicht zuletzt habe ich bei einer Wanderung auf der Schäreninsel Tyresö einen Bamse-Cache gefunden. Waschecht im Donder-Honung Honigtopf.

Bamse Cache auf der Insel Tyresö
Bamse Cache im Honigtopf – gefunden auf Tyresö

Wer ist Bamse?

Bamse ist eine schwedische Zeichentrickfigur, die zum ersten Mal im Jahr 1966 auftrat. Damals war der niedliche Bär in einem kurzen Film im schwedischen Fernsehen zu sehen. Im Jahr 1973 erschien dann die Erstausgabe des Bamse-Magazins, welches bis heute herausgeben wird. Aktuell erscheinen 20 Magazine pro Jahr, die sich an etwa Ein- bis Vierjährige richten. Zusätzlich sind Zeitungen wie BAMSEs Äventyr (Bamses Abenteuer), BAMSE Kul att lära (Bamse – Spaß beim Lernen), BAMSE för de yngsta (Bamse für die Jüngsten), BAMSEs julalbum (Bamses Weihnachtsalbum), BAMSE-biblioteket (Bamses Bücherei) und viele weitere Spezialmagazine erhältlich.

Bamse-Zeitung Ausschnitt
Bamse-Zeitung, Ausgabe 6/2021, Copyright: Rune Andréasson

Die Geschichten in den Magazinen drehen sich um Alltägliches, aber auch um echte Geschehnisse aus der Vergangenheit. Dabei steht der Spaß am Lernen, die Sprachentwicklung des Kindes sowie ein ausgeprägter Sinn für Gerechtigkeit, Solidarität und Gesundheit stets im Vordergrund.

In Deutschland gab es von Januar 1992 bis Oktober 1993 insgesamt 14 Ausgaben der Zeitschrift, die den Namen Tino Tatz trug.

Bamse und Rune Andréasson

Rune Andréasson 1973
Bamse-Schöpfer Rune Andréasson im Jahr 1973

Der schwedische Comic-Zeichner Rune Andréasson erschuf die Bamsefigur, nachdem er bereits zwei andere Bären (Brum, 1944 und Teddy, Anfang der 1950er Jahre) gezeichnet hatte. Bamse wurde jedoch sein Herzensprojekt.

Der Künstler schrieb alle Manuskripte der Bamse-Zeitung bis zu seiner Pensionierung selbst. Dabei kam es ihm auf die Vermittlung von Werten wie Bildung, Kultur, Gerechtigkeit und Solidarität an, was ihm Kritik als linke Propaganda und Verteufelung des Kapitalismus einbrachte.

Bis zur Pensionierung von Andréasson waren nur drei Menschen an der Illustrierung des Bamse-Magazins beteiligt. Während Andréasson die Titelseiten illustrierte, übernahm ab 1975 Francisco Tora die Zeichnungen im Heft. Ab 1983 erhielt dieser Unterstützung von Bo Michanek. Andréasson gab den beiden jedoch stets strenge Vorgaben.

Warum ist Bamse so stark?

Bamse mit einem Glas Dunderhonung
Bamse mit Dunderhonung – © Rune Andréasson

Dass Bamse der netteste Bär ist, versteht sich von selbst. Aber was macht ihn zum stärksten Bär der Welt? Das Geheimnis ist der „dunderhonung“ (Donnerhonig) seiner Oma. Ihr spezielles Rezept verleiht ihm – und nur ihm – besondere Kräfte. Alle anderen, die davon essen, bekommen Bauchschmerzen.

Die wichtigste Zutat im Dunderhonung sind getrocknete Blätter der „dunderklocka“, einer fiktiven Pflanze, die man mit Donnerglöckchen übersetzen könnte. Nach drei Monaten verliert die Zutat jedoch ihre Wirkung und der Honig verwandelt sich in ganz normalen Honig, den alle essen können, ohne besonders stark zu werden oder Bauchschmerzen zu bekommen. Er hat dann nur einen seltsamen Beigeschmack.

Bamses Familie

Bamse ist mit Brummelisa verheiratet und die beiden haben vier Kinder: Die Drillinge Brum, Teddy und Nalle-Maja sowie Nachzüglerin Brumma. Sie wohnen alle zusammen im fiktiven Ort Kullarna (dt.: die Hügel).

Brummelisa – Bamses Frau

Brummelisa wuchs mit ihren Eltern Brumme und Lisen Brummenlufs in einem kleinen Häuschen im Wald auf. Ihre Großmutter heißt Maivor, genau wie die Frau von Rune Andréasson.

Während einer Kreuzfahrt machte sie Bamse einen Antrag und kurz darauf heirateten die beiden. Heute betreibt die schlaue Bärin ein Spielwarengeschäft und ist genauso freundlich wie ihr Ehemann. Die beiden sind sich überhaupt sehr ähnlich, nur über Bamses Superkräfte verfügt sie nicht. Außerdem ist sie nicht so spontan wie Bamse. Trotz ihrer großen Abenteuerlust, denkt sie doch immer erst noch einmal nach bevor sie etwas tut.

Nalle-Maja – Tochter von Bamse

Nalle-Maja gehört zu den Drillingen. Sie ist freundlich, mutig, selbstständig und kann manchmal ein bisschen re­bel­lisch sein. Sie liebt Sport und Abenteuer.

Der Dunderhonung macht sie genauso stark wie Bamse, allerdings bekommt sie dabei auch immer heftige Bauchschmerzen.

Teddy – Sohn von Bamse

Auch Teddy gehört zu den Drillingen. Er ist klug und bedacht. Er liebt es zu lesen und neue Dinge zu lernen. Häufig ist er bei Skalman, einem Freund von Bamse, zu Besuch.

Brum – Sohn von Bamse

Brum ist der Jüngste von den Drillingen. Er ist zwar genauso freundlich und nett wie seine Geschwister, aber nicht so mutig wie sie, sondern eher etwas empfindlich. Er ist ein kleiner Träumer, der jedoch richtig gut malen und zeichnen kann.

Brumma – Tochter von Bamse

Brumma ist Bamses und Brummelisas jüngste Tochter. Sie ist ein bisschen anders als ihre Geschwister – ungeschickt, langsam und sie spricht nicht sehr viel. Aber natürlich ist sie das freundlichste Bärenkind, das man sich nur vorstellen kann und sieht in jedem etwas Gutes. Ihr bester Freund ist Mini-Hopp. Sie gehen zusammen in den Kindergarten. Brumma kann außerdem Dunderhonung essen, ohne Bauchweh zu bekommen. Allerdings verleiht er ihr keine Superkräfte.

Farmor – Bamses Oma

Bamses Oma heißt eigentlich Augusta Beata, aber die meisten nennen sie einfach nur Oma (farmor = schwedisch für Großmutter väterlicherseits). Augusta Beata wurde im 19. Jahrhundert geboren und ist allseits bekannt für ihre leckeren Pfannkuchen, Fleischbällchen (köttbullar) und natürlich ihren Dunderhonung.

Sie wohnt zusammen mit der Katze Janson und einer Hausmaus. Ihr Mann Johan Hilmer war Schiffskapitän und verschwand eines Tages auf See. Farmor hat noch eine Schwester namens Hilma Johanna und einen Bruder namens Nalle-Pär.

Und wer hätte es gedacht? Rune Andréassons Großmutter väterlicherseits hieß ebenfalls Augusta Beata.

Bamses Freunde

Bamse und seine Freunde
Bamse mit seinen Freunden Skalman und Lille Skutt

Skalman und Lille Skutt

Der geniale Erfinder Skalman ist einer der ältesten Freunde von Bamse. Unter all seinen Erfindungen gefällt der gemütlichen Schildkröte die Essens- und Schlafuhr am besten. Sie erinnert ihn daran, seine Mahlzeiten einzuhalten und ausreichend Schlaf zu bekommen. Wenn die Uhr klingelt, kann ihn fast nichts vom Essen oder Schlafen abhalten.

Das Kaninchen Lille Skutt lebt mit Nina Kanin und deren gemeinsamen Sohn Mini-Hopp im Baumstumpf. Lille Skutt arbeitet als Postbote und gärtnert gerne in seinem Karottenland. Niemand kann so schnell hüpfen wie er. Er hat oft Angst, wenn er seine Freunde auf Abenteuer begleitet, ist aber trotzdem stets zur Stelle, wenn es richtig eng wird.

Bamse im Kino

Im Jahr 2014 kam Bamse zum ersten Mal ins Kino. „Bamse och tjuvstaden“ hieß der Titel (Deutsch: Bamse und die Stadt der Diebe) und wurde für den schwedischen Filmpreis „Guldbagge“ nominiert.

In Deutschland erschien der Streifen unter dem Namen „Bamse – Der liebste und stärkste Bär der Welt“ im Dezember 2017.

Bamse mit seiner Tochter Nalle-Maja
Szene aus dem Bamse-Film – © 2014 Tre Vänner Produktion AB

Bamses Värld in Kolmården – Zu Besuch beim stärksten Bären der Welt

Im Tierpark Kolmården in Norrköping können Gäste seit 1998 in Bamses Värld ganz und gar in die Welt des knuddeligen Bären eintauchen: Bei Farmor leckere Pfannkuchen oder Fleischbällchen abstauben und bei Brummelisa ein tolles Spielzeug kaufen. Wer das Kribbeln im Bauch mag, setzt sich in eins der Karusselle, fährt Achterbahn oder nimmt auf einem fliegenden Teppich Platz. Und schließlich könnt ihr bei einer Theatervorstellung auch noch Bamses Freunde kennenlernen.

Bamse-Figur in Bamses Värld
Bamses Värld im Tierpark Kolmården – © Kolmården/Foto: Rickard Monéus

Titelbild: © Rune Andréasson

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert